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Katharina Kentenich

18.07.1863 – 27.03.1939

Katharina Kentenich, die Mutter von Peter Joseph Kentenich, wird am 18. Juli 1863 in Gymnich geboren. Sie ist die jüngste Tochter von vermutlich acht Kindern des Ehepaares Matthias Kentenich (1819 – 1888) und Anna Maria, geborene Blatzheim (1818 – 1909). Von sieben älteren Geschwistern sind die Namen bekannt, drei von ihnen sterben schon im Kleinkindalter. Außerdem gibt es in der Familie noch eine Pflegetochter, Henriette Pauli, sowie eine Nichte von Katharina, Henriette Esser. Deren Mutter Margareta, die zweitälteste Schwester von Katharina, war 1880 verstorben (vergleiche den Stammbaum der Familie Kentenich.

Zum Zeitpunkt der Geburt Joseph Kentenichs lebt außer der Mutter Katharina nur noch die 5-jährige Henriette Esser im Haus der Großeltern. Alle anderen Geschwister sind bereits verheiratet oder eben gestorben.

Mit ungefähr 18 Jahren kommt Katharina Kentenich nach Oberbohlheim auf den Heuserhof als Angestellte. Matthias Köp (09.12.1841 – 19.03.1931), der Vater von Joseph Kentenich, ist auf diesem Hof Verwalter. Als Joseph Kentenich geboren wird, ist die Mutter 22 Jahre, der Vater 44 Jahre alt. Zu der Frage, warum die Eltern nicht geheiratet haben, gibt es verschiedene Theorien. War es der Altersunterschied, der gegen eine Ehe sprach oder waren es Hindernisse durch die jeweiligen Familien - es wird sich vermutlich nie mit Sicherheit klären lassen. Tatsache ist, dass sie nie miteinander verheiratet waren, dass sie aber auch nicht anderweitig eine Ehe eingingen.

Als Katharina merkt, dass sie schwanger ist, verlässt sie den Heuserhof und zieht zunächst zu ihrer ältesten Schwester Sibilla und deren Mann Peter Joseph Peters nach Nörvenich, kurze Zeit vor der Geburt des Kindes wieder zurück ins Elternhaus nach Gymnich.

Die ersten Jahre nach der Geburt des Kindes scheint Katharina keine feste Anstellung angenommen zu haben. Jedenfalls lässt sich eine solche nicht feststellen, wenngleich sie wohl immer bemüht war, den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind selbst zu verdienen.

Am 25.12.1891 stirbt die Frau des ältesten Bruders, der in Straßburg verheiratet ist. In den folgenden Tagen zieht Katharina zu ihm, um ihm den Haushalt zu führen. Ihren Sohn nimmt sie mit. Der Aufenthalt in Straßburg dauert nur wenige Monate. Schon am 25.06.1892 heiratet Peter Joseph wieder und Katharina hat damit ihre Aufgabe erfüllt. Mutter und Sohn ziehen in der zweiten Jahreshälfte 1892 wieder zurück nach Gymnich.

Nach der Rückkehr aus Straßburg versucht Katharina Kentenich zur Sicherung des Lebensunterhaltes eine feste Anstellung zu bekommen und zieht deswegen nach Köln. Die exakte Reihenfolge der Anstellungen und die jeweiligen Daten lassen sich bis heute nicht genau rekonstruieren. Sicher ist, dass sie am 12. April 1894 ihren Sohn nach Oberhausen in das dortige Waisenhaus Sankt Vincenz bringt. Sie kann ihn nicht mehr bei sich behalten und auch der Großmutter ist es aufgrund ihres Alters nicht mehr möglich, das Kind weiter zu versorgen. Der Großvater ist bereits 1888 verstorben. Ein Grund mag auch die Möglichkeit einer besseren Schulbildung in Oberhausen gewesen sein.

Die erste Stelle in Köln wird bei einer Familie Guilleaume gewesen sein. Katharina ist bei dieser Familie – wie auch später an anderen Stellen – als Köchin tätig. Und sie scheint eine sehr gute Köchin gewesen zu sein. Henriette Esser begleitet sie lange Zeit, um Haushaltsführung zu erlernen. Die Stelle muß Katharina Kentenich vor 1894 angetreten haben, denn sie lernt den in Köln bekannten Pfarrer August Savels von Sankt Aposteln kennen, der ihr Beichtvater wird und der während seiner Oberhausener Zeit das Waisenhaus gegründet hatte, in das Joseph Kentenich kommt. Seinem Rat wird Katharina gefolgt sein, als sie ihn dort hin brachte.

Eine weitere Stelle hat Katharina Kentenich ab 1903 bei der Familie von Wittgenstein, ein altes Adelsgeschlecht, ebenfalls in Köln. Der Landrat von Wittgenstein stirbt am 13.12.1913 und Katharina wechselt damit ihre Arbeitsstelle. Sie kommt zu einer Familie Joest. 1919, nach dem Tod der Witwe Joest sucht Katharina Kentenich wieder eine neue Stelle und findet sie auch, allerdings ist nicht sicher bekannt, wo.

Eine letzte Arbeitsstelle als Haushaltsstütze tritt sie bei einer Familie von Rautenstrauch an. Mit ungefähr 65 Jahren beendet sie ihr Arbeitsleben und lebt bis zu ihrem Tod am 27.03.1939 im Altenwohnheim Allerheiligenstift in Köln, Sankt Kunibert, Allerheiligenstraße 12.

Katharina Kentenich wird auf dem Westfriedhof in Köln-Bocklemünd beerdigt. Pater Kentenich war bei der Beerdigung vermutlich dabei, denn genau zu dieser Zeit verlässt er ohne Begründung einen Priesterkurs.

Marginalie

www.paterkentenich.de - Die Website über Pater Joseph Kentenich, den Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung.